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Fleisch, Milch und der Hunger

Vor allem in Südamerika wird in immer größerem Stil Urwald in Agrarland umgewandelt. 70% der Zerstörung im Amazonasregenwald dient der Ausweitung von Rinder-Weideflächen; knapp 30% dem Futtermittelanbau. Hier wird vorallem gentechnisch verändertes Soja angebaut, das großteils als Kraftfutter für die Massentierhaltung in Europa und den USA bestimmt ist.

Rund 90% der importierten Soja wird in Europa als Tierfutter verwendet.

Etwa 98% der Nutztiere in Deutschland leben heute in der Massentierhaltung und ernähren sie sich nicht mehr artgemäß. Kühe fressen kein Gras mehr und Hühner scharren nicht nach Würmern, stattdessen benötigen “moderne” Hochleistungskühe spezielles eiweißreiches Kraftfutter und auch Masthähnchen könnten ohne Spezialfutter niemals innernhalb weniger Wochen bis zur Schlachtreife heranwachsen. Dieses Futter besteht größtenteils aus Nahrungsmitteln wie Getreide oder Soja die ebenso für den Menschen geeignet sind.

Man kann also sagen: “unsere Tiere essen uns unser Essen weg”. Anstatt Getreide mit hohem Energieaufwand in Fleisch oder Milch zu verwandeln ließe sich damit auch direkt Hunger in der Welt stillen.

Für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch werden zudem 15-20.000 Liter Trinkwasser verbraucht. Angesichts der massiven Wasserprobleme schon heute in vielen Regionen wird dies in naher Zukunft zu einem der Hauptprobleme der Menschheit werden.

Ohne Wasser kann ein Mensch etwa drei Tage überleben.

Wie können eigentlich 7 Milliarden Menschen nachhaltig satt werden?

Anders als die “moderne” Agrarindustrie sorgt die ökologische Landwirtschaft für fruchtbare Böden, schont Trinkwasser und Gewässer, achtet die Artenvielfalt und schützt das Klima. Der Ökolandbau produziert zudem gesunde Lebensmittel ohne Gift und Gentechnik.
Nur eine nachhaltige Landwirtschaft im Einklang mit der Natur, ohne Kunstdünger und Pestizide kann die Welternährung dauerhaft sicherstellen und die Lebensgrundlagen auf der Erde erhalten.

Jeder Einzelne kann schon heute diese umweltschonende Landwirtschaft fördern, indem er bewusst konsumiert.

Nahrungsmittelverschwendung

Um 1 kg Fleisch zu erzeugen, benötigt man 7–16 kg Getreide oder Sojabohnen – was für eine unglaubliche “Vernichtung” von Nahrungsmitteln.

Bei der «Umwandlung» von Getreide in Fleisch gehen durch diese künstliche Verlängerung der Nahrungskette unter anderem 90% Eiweiss, 99% Kohlenhydrate und 100% Faserstoffe verloren. Hinzu kommt, dass vom Körper der so genannten Schlachttiere nur ein kleiner Teil tatsächlich das gewünschte Fleisch ausmacht.

Bei den Sojabohnen dienen weltweit 90% als Futtermittel und rund ein Drittel des weltweit produzierten Getreides wird an Tiere verfüttert.

Unser Hunger nach Fisch

Fisch stellt ein wichtiges Grundnahrungsmittel für einen Großteil der Weltbevölkerung dar und wird bis heute von vielen Völkern auf traditionelle Weise gefangen.

Unser “moderner” industrieller Fischfang. bei dem fast jeder zweite Fisch als sog. Beifang wieder tot ins Meer zurückgeworfen wir,. hat die meisten Fichbestände jedoch bis an den Rand des Zusammenbruchs ausgerottet. Nur eine drastische Reduktion unseres Fischkonsums und die Beschränkung unserer Flotte auf heimische Gewässer kann helfen z.B. in Westafrika Fisch für die Menschen vor Ort wieder verfügbar und bezahlbar zu machen.